Frisch ausgeschlafen und putzmunter: Kein Traum, ich stehe vormittags bei 29°C am Strand auf Grand Cayman.
Der Weg sollte eigentlich ein leichter sein. Am Montag Orlando in den Flieger, Grand Cayman aus dem Flieger. Es kommt natürlich immer anders.
Die Mietwagenrückgabe klappte prima und im Flughafengebäude haben wir nach einigen Überlegungen auch den richtigen Check-in-Schalter gefunden. Für mich der erste Horror. Erfahrungsgemäß steht halb Südamerika in jeder Schlange vor uns und will den gesamten Hausstand einchecken. Da American Airlines sich Übergepäck deftig extra am Schalter bezahlen lässt, dauert der Check-in halt länger… Aber zu meiner Überraschung waren wir nach einer guten Viertelstunde durch. Am Gate dann die große Überraschung. Warum geht der Flug eine halbe Stunde später als gebucht?? Kurzer Blick in die Unterlagen: Das ist nicht unsere Flugnummer! Unser gebuchter Flug existiert nicht. Stattdessen halbe Stunde länger warten. Wir wurden auf eine Maschine gebucht, die später fliegt. So sind wir dann mit halber Stunde Verspätung gestartet. In Miami hieß es dann, umsteigen. Wir haben uns mächtig beeilt, um die Verspätung aufzuholen, die wir in Orlando aufgebrummt bekommen haben. Es ist später Nachmittag und meine Laune fängt an, zu sinken. Ist ja eigentlich kein Beinbruch. Kommen wir halt etwas später in der Karibik an. Die Insel wird schon nicht verschwinden. Aber wenn wir dann endlich an Bord gehend dürfen und wir mitten im Tunnel von zwei schwer bewaffneten Home Land Securitys angehalten und nochmals kontrolliert (!) werden, kriege ich mehr als einen Fön. Glauben die eigentlich, dass ich auf dem Weg vom Nacktscanner bis zum Flieger mir aus einer meiner Rippen eine Waffe klöppel??? Irgendwann geboardet, saßen wir in der Maschine und nix passierte. Ist ziemlich gemütlich, in einer Konservendose bei 25°C angeschnallt zu sitzen und zu warten, und zu warten. Am Ende war ein Passagier schuld: Sein Koffer war verladen, aber er nicht erschienen. Also Koffer wieder raus. Ende gut, alles gut. Flieger hebt ab Richtung Karibik.
Heute stellen wir fest, dass das verdammt gute Wetter, die relaxte Stimmung und der Ausblick
es aber Wert sind. Bei einem sehr leckeren Mango-Smoothie haben wir entschieden, hier kann man es durchaus eine Weile aushalten 🙂 Daran sind ganz bestimmt auch Franks Sicht auf die Kellnerinnen nicht ganz schuldlos, die hier fröhlich und immer gut gelaunt in ihrer Arbeitsuniform (türkisfarbener „Hüftgürtel“ und knappes Top) entlang wackeln.
Ich habe nur Bedenken, ob Frank diesen Trip heil überstehen wird. Der Sprung in den Koffer reicht ihm leider nicht. Mit Vorliebe wird jede Ecke, jeder Bettpfosten, einfach alles, was eigentlich nicht zu übersehen ist, mitgenommen. Ich mache mir Gedanken, ob es eine gute Idee ist, wenn er heute zur Stingray-City fährt…
Meine Bedenken waren unbegründet. Im Wasser gab es keine Hindernisse zum Anecken. Dafür aber wunderschöne Stachelrochen mit einem Durchmesser von ca. 1,20 m zu bewundern.
Für Frank ein phantastisches Erlebnis. Leider fallen diese Tiere dem „Massentourismus“ zum Opfer. Bucht man eine Tauchtour zur Stingray-City und glaubt, man schwimmt im Meer und die Tiere treffen evtl. auf den Menschen, so irrt man sich gewaltig. Die Teilnehmer haben sich in einem Kreis auf den Grund zu setzen und der Tauchguide schwimmt los, um mit Futter die Rochen anzulocken. Diese bleiben dann problemlos und „spielen“, weil jeder Teilnehmer Fischfutter in die Hand bekommt, welches für die Tiere wie Süßigkeiten ist. Rochen sind zwar rundlich, haben aber eine kräftige Hornleiste zum Kauen. Dies musste Frank etwas schmerzvoll feststellen, nachdem er an dieser „aneckte“…
Er hatte aber die Möglichkeit, sich etwas abzusetzen und die Tiere auch ohne Futter genießen zu können.
Es war schön, nun sagt er Tschüß…
08./09.04.2013