Hin und Zurück – die Reise von zwei Hamburgern…

Zu einem guten Start in den Tag gehört ein gutes Frühstück. Da wir heute eine ausgedehnte Citytour geplant hatten, enterten wir zeitig das Frühstücksbuffet. Wieder einmal war diese Aktion sehr spaßig.  Wir saßen mit diversen anderen Gästen entspannt auf der Terrasse. Unser Blick fiel auf einen abgesonderten Tisch. Eingedeckt mit weißer Tischdecke, Blumenbouquet, Sekt (oder Champagner). Die Sache war klar – es handelte sich um ein spezielles Arrangement. Finde ich dem Grunde nach toll, aber das Ambiente muss stimmen. Egal, welchen Grund es für diesen Extratisch gab, ich möchte nicht vor mir direkt den Pool und hinter mir aufgestapelte Liegen haben. Der Kellner kommt zwar fleißig an, um Sekt nachzuschenken, aber zum Frühstück muss ich ans Buffett in die Reihe. Sorry, aber so etwas geht auch anders. Als Sahnehäubchen gab es die Putzfrau obendrauf, die fleißig mit ihrem Wischmop um den Tisch cruiste. Nein, Romantik sieht in meinem Leben anders aus.

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Gut gestärkt sind wir zur Bushaltestelle getapert. Unser Ziel: Die Hauptstadt Funchal erobern. Diese Idee hatte gefühlt halb Madeira. Die Menschen stapelten sich langsam aber sicher ander Bushaltestelle. Erste Zweifel kamen auf, ob wir überhaupt mitkommen. Die Mehrzahl der Hogelgäste sind Deutsche. Also geht es an der Haltestelle gesittet deutsch zu. Alles steht brav in der Schlange. Mit nur brav sein kommt man im Leben aber nicht immer weit. Wir entschieden, uns in die Gruppe weiter zu integrieren. Erste Stimmen wurden laut, als der Bus nahte, da diverse Leute mit uns integrierten. Das Ende vom Lied: Wir bekamen Bustickets und gequetschte Plätze. Der Rest der Meute musste weiter brav in der Schlange stehen und auf den nächsten Bus warten. Der kommt bestimmt bald. Steht ja so auf dem Fahrplan 😉

Wir hatten den Expressbus erwischt und donnerten über die Autobahn nach Funchal. Die Strecke ging und kostete gerade mal € 2,20 pro Person. Wir hatten gelesen, in Funchal gäbe es eine schöne Altstadt, Märkte bis zum Abwinken und Ronaldo. Letzteres ist mir eigentlich schnuppe. Einem Herrn im Bus allerdings nicht. Der Bus fuhr bis zum Hafen. Dort soll ja die Skulptur stehen. Viel Spaß beim Suchen. Ronaldo ist vor Monaten in sein eigenes Museum umgezogen. Ist auch viel praktischer so, dann kann man im Stehen noch Geld verdienen. Ich finde, Rocky Balboa sollte auch über ein eigenes Museum in Philadelphia nachdenken…

Den Hafen an sich fanden wir unspektakulär.  Unendliche Weite, sonst nix. Also, ab ins Stadtgetümmel. Die Altstadt zu finden, ist nicht einfach. Dafür haben wir auf Anhieb Ausgrabungen eines alten Fort aus dem 16. Jahrhundert gefunden.

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Also das haben wir auch schon spannender gesehen 😉 Wochenmärkte sind auch so eine Sache. Gefunden haben wir nur eine Markthalle. Drei Stände, die sich endlos wiederholten. Blumen, Obst, Nippes. Nur im Keller wurde mit frischem Fisch gehandelt.

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Wir schlängelten uns durch enge Gassen,

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um dort um Haaresbreite von Autos weggetackelt zu werden. Fettes Dislike!!!

Funchal an sich hatte irgendwie nicht das zu bieten, was wir erwartet hatten. Also auf zum letzten Punkt: Die Seilbahn (im Bild oben zu sehen). Netter Versuch. Uns erwarteten Schlangen, die den Reichstag in Berlin locker toppen. Kein Wunder. Im Hafen lag eine AIDA und Funchal wurde von den Gästen überschwemmt. Für Funchal toll, für unser Wohlbefinden eher nicht. Also, ab zum Bus und die Rückreise antreten. Diesmal waren wir die Ersten und hatten sehr gute Plätze. Allerdings war es diesmal ein Bummelbus. Soll heißen, keine Autobahn und quer durch Dörfer über Serpentinen. Der Fahrer fuhr, als wenn Gevatter Tod persönlich hinter ihm her wäre. Überflüssig zu erwähnen, dass die Straßen an einer Klippe gelegen waren. Unerklärlich auch die Frage, wie ich bei dem Tempo den Haltewunsch anzeigen soll

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Vielleicht treffe ich den Knopf mit einem Wandsprung 😉

Wir hatten jedenfalls einen schönen, sonnigen Tag.

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13. Juni 2016